Der erste Schrei…

3,5 Kilogramm schwer und so laut wie ein Düsenjet – ‚voice matters’ – besonders die von Neugeborenen.

Der erste Schrei, er bedeutet gemeinhin viel, aber er ist soviel mehr als nur ein Lebenszeichen, mehr als Adaptation an das Leben außerhalb des Mutterleibes. Babygeschrei, die Stimme des Babys, ist einzigartig!

In den letzten Schwangerschaftsmonaten spitzt der Fötus förmlich die Ohren, um die Stimme der Mutter zu hören. Gedämpft durch Fruchtwasser und Gebärmutter dringt vor allem Mamas Sprachmelodie an seine Ohren und postnatal ist es genau die mütterliche Tonfolge, die das Neugeborene imitiert. Nachahmung um Bindung aufzubauen, ‚hör her Mama, ich bin wie Du‘. Vertrauensaufbau durch Gemeinsamkeit.

Aber nicht nur die elterlichen Melodien werden imitiert: Vergleicht man französisches Babygeschrei mit deutschem, dann findet man spannende Unterschiede: Während die durch die französische Sprache geprägten Babys in ansteigenden Melodien schreien, ist es bei den deutschen Babys umgekehrt. Denken wir an das französische ‚Papá‘ und das deutsche ‚Papa‘.

Schreien als erste Sprechübungen – hören Sie beim nächsten Baby und seiner Mama mal ganz genau hin…

Herzliche Grüße zum Tag der Stimme!

Dr. Nicole Schönmann,

Kinderärztin

mehr dazu:

  • Birgit Mampe, Angela D. Friederici, Anne Christophe, Kathleen Wermke: Newborns’ cry melody is shaped by their native language (Current Biology, 5. November 2009)

 

 

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