Ich bin wie ich kling´- was Ihre Stimme über Sie selbst verrät!

Ob daheim unter der Dusche, unterwegs im Auto oder abends in der Chorprobe – wenn Sie regelmäßig singen, dann wissen Sie: Ihre Stimme hat viel mit Ihnen selbst, mit Ihrer individuellen Persönlichkeit zu tun. Sie spiegelt, wer Sie sind. Sie zeigt, wie es Ihnen geht. Kurz: Ihre Stimme ist Ihr hörbares Ich!

Stimme – so einzigartig wie Ihr Fingerabdruck!

Unglaublich, aber wahr: es gibt keine zweite Stimme auf diesem Planeten, die exakt so klingt, wie Ihre! Ihre Stimme ist so einzigartig und unverwechselbar wie Ihr Fingerabdruck. Tatsächlich hat sich in der Fachwelt analog zum Begriff „fingerprint“ nun auch die Bezeichnung „voiceprint“ – wörtlich „Stimm-Abdruck“ – entwickelt.

Doch was genau verrät eigentlich die Stimme über uns selbst? Vermutlich mehr, als Sie bislang dachten. Stellen Sie sich ein „Blind Date“ vor: Sie lernen eine andere Person kennen. Sie können diese Person jedoch nicht sehen, sondern ausschließlich hören. Was erfahren Sie? Welches „Bild“ bekommen Sie von Ihrem Gegenüber?

Der erste Eindruck

Es ist wirklich erstaunlich: binnen Bruchteilen einer Sekunde steht der erste Eindruck fest: Freund, Feind? Sympathisch, unsympathisch? Vertrauenswürdig, nicht vertrauenswürdig? Ohne es sich bewusst zu machen, bekommen Sie blitzschnell Informationen über Ihren Gesprächspartner.

8 Dinge, die die Stimme verrät

  1. Geschlecht: Wie „männlich“ oder „weiblich“ klingt die Stimme? Habe ich es mit einem Mann zu tun oder einer Frau?
  2. Ungefähres Alter: Handelt es sich um eine Kinderstimme, die Stimme eines vielleicht 40-Jährigen oder eine Greisen-Stimme?
  3. Regionale Herkunft: Spricht mein Gegenüber Dialekt? Kommt er eher aus Garmisch-Partenkirchen, Düsseldorf, Berlin oder Cuxhaven? Spricht er astreines Hochdeutsch? Oder vielleicht mit leicht türkischem Akzent?
  4. Soziale Herkunft: Zusätzlich zum Dialekt gibt es auch den „Soziolekt“: Höre ich bei meinem Gesprächspartner ein gewähltes Hochdeutsch? Ist die Grammatik eher einfach oder kompliziert? Gibt es einen ironischen Tonfall? Oder Slang, Umgangssprache, Kiezdeutsch?
  5. Mutmaßlicher Beruf und Bildungsgrad: Es mag alles andere als „politisch korrekt“ sein, dennoch tun wir es: Anhand von Stimme und Sprechweise unterstellen wir unbewusst unserem Gesprächspartner einen bestimmten Beruf oder zumindest Bildungshintergrund: Sachbearbeiter oder Spitzensportler? Philologe oder KfZ-Mechatroniker? Bauingenieur oder Opernsänger?
  6. Charakter und Persönlichkeit: Klingt mein Gegenüber eher herzlich-offen? Oder eher zurückhaltend-introvertiert? Habe ich es mit einem emotionalen, geselligen Menschen zu tun? Ist er witzig? Oder eher nüchtern-sachlich?
  7. Momentane körperliche Verfassung: Die Stimme ist auch ein Spiegel für unsere körperliche Verfassung: fit, müde, krank? Mittlerweile können gar Krankheiten wie Depressionen oder Parkinson präzise diagnostiziert werden – allein anhand des Stimmsignals!
  8. Momentane emotionale Verfassung: Wie klingt mein Gegenüber? Ruhig, aufgeregt, euphorisch, ängstlich, traurig, wütend?

3 Wahrnehmungs-Übungen

Wahrnehmung ist der Schlüssel für Veränderung. Schließlich können Sie ja – so banal es klingen mag – nur Dinge ändern, die Sie zunächst einmal wahrnehmen. Genau aus diesem Grund habe ich Ihnen hier ein paar Wahrnehmungs-Übungen zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können, dem Phänomen Stimme auf den Grund zu gehen:

  1. Machen Sie sich in Gesprächen mit Mitarbeitern, Kollegen, Kunden das Unbewusste bewusst: Wie klingt die Stimme? Was zeigt sich? Was genau wird hörbar?
  2. Schätzen Sie die Stimmen von Kollegen oder Familienangehörigen ein. Bewerten Sie dabei nicht (cool, nervig, sympathisch, nett…), sondern beschreiben Sie die Stimmen (klangvoll, nasal, weich, tragfähig, behaucht…)!
  3. Nehmen Sie für einen Monat Ihre eigene Stimme regelmäßig auf, zu unterschiedlichen Zeiten, in unterschiedlichen Situationen. Ein Smartphone genügt vollkommen. Nach diesem Monat vergleichen Sie die Aufnahmen. Beschreiben Sie etwaige Unterschiede, die Sie hören!

 

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