Stimme weg – was tun?

Es kann viele Gründe geben, weswegen die Stimme weg bleibt. Der seltenste Fall ist ein plötzliches Versagen der Stimme – von jetzt auf gleich, ohne irgendeine „Vorwarnung“. Für die Betroffenen ist das oft ein regelrechter Schock. Stellen Sie sich nur einen Schauspieler vor, dem mitten im Stück die Stimme weg bleibt. Oder einen Referenten, der auf einmal keinen Ton mehr herausbekommt. „Peinlich“ wäre das falsche Wort, um die Gefühlslage zu beschreiben, „existenziell“ trifft es besser.

Aber wie kann es passieren, dass so mir nichts dir nichts die Stimme weg bleibt? Fast immer hängt das mit latentem Stress zusammen – eine schwierige Lebensphase, eine festgefahrene Situation im Job, permanente Überlastung. Wenn die Stimme weg bleibt, verstummen Sie, sind im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos. Der Körper signalisiert: ich habe genug, jetzt will ich eine Pause. Ich hoffe sehr, dass Sie nie diese Erfahrung machen müssen. Falls Ihnen dennoch jemals spontan die Stimme weg bleiben sollte, so gehen Sie bitte sofort zum HNO-Arzt! HNO-Ärzte sind die Experten, wenn es um die Stimme geht.

Der zweite Grund, weswegen die Stimme weg bleiben kann, ist ausgelassenes Grölen, Brüllen, Krakeelen, Schreien – beispielsweise im Fußballstadion, auf Baustellen oder bei Rockkonzerten. Das rächt sich natürlich. Die Stimme klingt nach solchen massiven Strapazen oft rau, kratzig und heiser. Besonders gefährdet sind Menschen, die ohnehin ihre Stimme täglich stark beanspruchen, wie Lehrer, Trainer, Dozenten, Manager, Führungskräfte. Gerade wenn Sie zu diesen Voice Workern zählen, sollten Sie darauf achten, täglich „Stimm-Auszeiten“ einzulegen. Das heißt: mindestens eine Stunde am Tag weder singen noch sprechen, sondern einfach mal – pardon – „die Klappe halten“.

Was aber tun, wenn es zu spät ist, wenn nach dem Fußballspiel oder dem Rockkonzert die Stimme nicht mehr mitmacht? Hier hilft nur eines: Stimmruhe. Auch wenn es schwer fallen mag, vermeiden Sie es zu sprechen! Trinken Sie viel, zum Beispiel Wasser und Tee. Machen Sie ein Nickerchen, lutschen Sie Bonbons und Pastillen ohne Menthol , z.B. Isla-Moos, Emser Salz, Salbeibonbons. Auch Ipalat und GeloRevoice sind empfehlenswert! Warten Sie zwei, drei Tage ab. Wenn die Beschwerden in dieser Zeit nicht spürbar nachlassen und sich der stimmliche Zustand nicht deutlich bessert, dann gehen Sie bitte zum HNO-Arzt. Sicher ist sicher.

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – Erkältung ist sicherlich die häufigste Ursache, wenn die Stimme weg bleibt. Wenn die Nase zu ist, können Sie oft nur noch durch den Mund atmen. Dadurch trocknen die Ihre Rachenschleimhäute aus. Wenn die Schleimhäute angegriffen sind, haben Bakterien oder Viren leichtes Spiel. Die Stimmlippen können sich im schlimmsten Fall nicht mehr erwehren, schwellen an und entzünden sich. Die Stimme klingt dann heiser – oder verschwindet ganz.

Hin und wieder eine Erkältung zu haben, ist zwar nervig, aber vollkommen normal. Was Sie tun können, um seltener erkältet zu sein und wie Sie es schaffen, dass Sie immer „gut bei Stimme sind“, habe ich Ihnen in diesem Blogartikel zusammengetragen: 19 Do´s und Dont´s für Ihre stimmliche Fitness. Damit Ihre Stimme nicht mehr weg bleibt und Sie nach Herzenslust sprechen, reden, kommunizieren können!

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Kommentare

Kommentar von Meike Laurenson |

Ich hab seit Dienstag meine Stimme verloren. Heute ist Sonntag und noch keine Verbesserung.
Im August schrieb ich den Ehrenfriedhof in Heidelberg an. Wollte wissen wo ich mein Vater’s Grab finden kann. Konnte es in 1972 nicht finden.
Im August wurde mir eine Nummer gegeben, A229, aber sein Grab ist nicht zu finden. Ich flog wieder nach UK und verlor meine Stimme. Es war der Schock.

Kommentar von Frederik Beyer |

Hallo Frau Laurenson, ich lese Ihren Kommentar erst jetzt. Es tut mir sehr leid, dass Sie Ihre Stimme verloren haben. Ich glaube Ihnen sofort, welch ein unglaublicher Schock das für Sie gewesen sein muss. Haben Sie Ihre Stimme mittlerweile wieder?

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